Die
Anglikanische Kirche i. D. (auch bekannt als die Reformierte Episkopalkirche) hat eine große Wertschätzung für die
Heiligen Schrift. Sie weiß, dass die Kirche die Gemeinschaft aller wahren
Gläubigen ist, welche „auf das Fundament
der Apostel und Propheten gebaut wurden; der Schlussstein ist Jesus Christus
selbst“ (Eph 2,20).
Die
Hauptquelle prophetischer und apostolischer Lehre ist die Heilige Schrift.
Deshalb sind wir sehr gewissenhaft, dass wir die Schrift hören, überdenken
und sie in unserem Herzen bewegen, um das ewige Leben in Christus zu
ergreifen und festzuhalten. Etwa 75%
unserer Liturgie entstammt der Heiligen Schrift, und wir hören in jedem
Gottesdienst Altes und Neues Testament. Sie ist eine grund-legende
Voraussetzung, um Gott selbst kennenzulernen und zum wahren Glauben zu kommen.
Denn wer die Schrift nicht kennt, kann Gott nicht kennen. In einer Zeit, in der
Kirchen und Freikirchen die Bibel als Mythos und voller Fehler betrachten,
legen wir besonderen Wert, sie neu auf den Leuchter zu stellen. Moder-ne
Theologen und auch Bischöfe verdrehen grundlegende Lehren der Bibel und
zerstören damit das Fundament des christlichen Glaubens.
Apostolisch
Obwohl die Reformierte Episkopalkirche im
Jahre 1873 gegründet wurde, steht sie dennoch in ungebrochener Tradition zur
alten ungeteilten Kirche. Diese Würdigung erkennen wir besonders an dem
Gebrauch der alten Glaubensbekenntnisse, dem Apostolikum, Nicänum und
Athanasianum im Gottesdienst. Darüber hinaus ist es uns ein großes Anliegen,
von den apostolischen Vätern und den Kirchenlehrern zu lernen, die sich
Irrlehren, Diskussionen, Kontroversen und Glaubensprüfungen stellen mussten,
und doch an der wahren Lehre der Kirche festhielten. Unsere Verbindung zur
frühen Kirche spiegelt sich auch in der fortgesetzten Verpflichtung zur
apostolischen Sukzession und dem historischen Episkopat wieder. Unser
anglikanisches Christentum ist sehr alt. Es wurde sogar vermutet, dass der
christliche Glaube bereits durch Joseph von Arimathia und durch Sklaven in
römische Haushalte nach England gelangt sei. Wir wissen, dass bereits im
Jahre 314 n. Chr. englische Bischöfe auf der Synode von Arles auftraten. Dies
bezeugt bereits eine sehr frühe Missionstätigkeit in England, noch bevor der hl. Augustin von Canterbury 576 n. Chr.
mit der römischen Liturgie dort eintraf. Dieser uralte Gottesdienst der
Englischen Kirche spiegelt sich auch heute noch in unserer Liturgie wieder.
Mit diesem historischen Erbe gehen wir sehr behutsam um und halten es in
Ehren.
Reformatorisch
Dieses Wort
hat viele Bedeutungen. Wir beziehen uns hier auf die englische Reformation
und ihre Tradition, die durch die Kontinentalreformation beeinflusst wurde.
Zuerst geht es um eine Erneuerung des Gottesdienstes durch eine
bibeltreue Liturgie. Sie wurde von Erzbischof Thomas Cranmer und durch
Unterstützung von Martin Bucer im Allgemeinen Gebetbuch entworfen.
Es war die Rückkehr und Rettung des reichen Erbes der frühen Englischen
Kirche. Weiter geht es um die Erneuerung des Glaubens. Die 39
Glaubensartikel gehören mit zu den
Grundlagen des anglikanischen Glaubens. Diese Reformation war keine
Rebellion, kein Umsturz und keine neue Erfindung, sondern eine Rückbesinnung
auf die bewährten Traditionen und Werte der frühen Kirche.
Das Wort reformiert oder erneuert verweist
auch auf den Unterschied unserer Kirche zu all jenen kirchlichen
Institutionen, die seit dem 19. Jahrhundert biblische Wahrheiten und
Traditionen verdrehen, verfälschen und dem Zeitgeist unterwerfen. Unsere
Gründer brachen 1873 mit der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten, die
damals begann, sich vom bewährten Weg der frühen Kirche abzuwenden.
Wir hingegen halten am Erbe der frühen
Englischen Kirche fest, die uns einen geistlichen Schatz hinterlassen hat,
der bis zur Urkirche von Jerusalem reicht.
Brückenkirche
evangelisch &
katholisch
Evangelisch zu sein bedeutet ein Verständnis für
Gottes Frohe Botschaft zu haben und sie zu verbreiten. Die Gute Nachricht
besteht darin, dass wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus finden. Auch stellen wir fest, dass
bereits Christen seit frühester Zeit diese Botschaft verkündigt haben.
Evangelisch zu sein bedeutet aber auch, solche Menschen weiterzubilden, die
vom Evangelium erfasst worden sind. Diese weiterführende Ausbildung ist für
die Ausbreitung des Evangeliums an zukünftige Generationen wichtig. Deshalb
hat auch der Gottesdienst mit dem Abendmahl bzw. der Eucharistie als
Zentrum des Evangeliums einen hohen Stellenwert für unseren Glauben. Wenn
wir verstehen, dass Gottesdienst ein Opfer ist, in dem wir uns selbst Gott
dem Vater durch unseren Herrn Jesus Christus und dem Heiligen Geist
darbringen, dann wachsen und reifen alle Christen unter dieser wohl
geordneten Disziplin. Als Kirche via media oder „Brückenkirche“
verbinden wir so - durch die Betonung des Evangeliums und der Heiligen
Kommunion - die guten Traditionen des evangelischen und katholischen
Glaubens.
EEinladung
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Wenn wir Ihre Neugier wecken konnten, würden wir uns über Ihr weiteres Interesse freuen.
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